Das Frühlingsteleskoptreffen 2005 - der Rückblick
Freitag, 6. Mai 2005
...das Fähnlein der tapferen Drei...
Kleine blaue Wolkenlücken und viele dunkle Regenwolken begleiten mich auf dem Weg auf die Ahornalp. Regenfahnen am Himmel
verheissen nicht unbedingt gutes. An den Bäumen kleben wie als Hohn einzelne weisse Blütenblätter, die irgendwie
Wind und Wetter trotzen. Da es mit zunemender Meereshöhe immer kühler wird, erscheinen mir diese weissen Stellen
wie Frühlingsschneeresten, zumal Bucheli auch damit gedroht hat.
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Oben angekommen erfreut das doch recht zahlreiche Erscheinenen von anderen Sternfreunden. Vor allem aus dem nahen
Bernbiet, aber auch aus anderen Landesteilen vom Bünderland bis Freiburg haben sich mehr oder weniger hoffnungsvolle
Sterngucker eingefunden. Anhand der mitgebrachten Kleidung wohl eher weniger Hoffnungsvoll, wie die immer wieder
erfolgten Blicke nach drausen versteckt offenbarten. Verschiedentlich ergossen sich kurze Regenschauer, aber immer wieder
zeigten sich auch kleine Aufhellungen. |
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Wie üblich bei solchen Wetterlagen entwickelte sich rasch eine intensive Diskussion über alle möglichen
astronomischen und weniger astronomischen Themen. Auch die Wiedersehensfreude kommt natürlich nicht zu kurz, waren
doch 16 Sternfreunde da. Und wie das so ist, geht man dann ziemlich bald zum gemeinsamen Nachtessen über, das uns
von der Wirtefamile Lustenberger wieder einmal vorzüglich serviert wurde. |
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Gesprächige Stunden vergingen und so kam nach einem währschaften Dessert -meist in Form eines Coupe Romanoff-
dann doch die Stunde der Wahrheit. Zwar hatte der Wetterbericht in der Nacht Aufhellungen angedeutet, aber so recht wollten
es doch die meisten nicht glauben. Um Mitternacht war es aber doch teilweise klar und so standen dann plötzlich
eine Reihe azimutal betriebener Teleskope auf dem Platz. Der kühle und feuchte Wind und die immer wieder über
uns hinwegziehenden Wolken trieben aber immer mehr Amateuere ins warme Auto und damit auf den Heimnweg. |
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Dies entwickelte sich dann so weiter, bis noch vier Amateuere ausharten und das Wettergeschen verfolgten. Da es nicht so
recht aufklaren wollte, entschloss sich dann Heniz Schneider, sich tapfer zu opfern, damit wir letzten drei wenigstens noch
etwas mehr Glück haben sollten. Und so kam es dann auch! Es klarte wieder auf und dann, husch waren wieder zwei
Teleskope aufgestellt, ein Zeiss APQ 130 und ein Ninja 320, sowie ein bildstabilisierter Feldstecher von Canon. In der Folge
wurde doch noch eifrig im nun sehr klaren und gegen Süden wie immer sehr dunklen Himmel beobachtet. So gegen drei Uhr
kammen dann wieder einige Wolken auf und wir beschlossen, durch den steifen, feuchten Wind im Beobachtungselan nun auch
geschwächten (lies "duchfroherenen") Zustand den Heimweg anzutreten. Da half auch die aufkommende innere
Wärme, ausgelöst durch die am Südhimmel bereits posierenden Sommerobjekte nichts mehr, . |
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Samstag, 15. Mai 2003
...tropf, tropf, was klopft den an meinen Kopf??
Bis zum Mittag des Samstages sind dann aber auch die letzen blauen "Wetterstörungen" am Himmel verschwunden und haben den
nun wieder dominierenden Wolken platz gemacht. Mit der erfolgreichen Beobachtungsnacht im Gepäck ging's also wieder
auf's Ahorn rauf.
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Wie zu Erwarten war, haben es am Samstag nicht mehr so viele Sternfreunde aufs Ahorn geschafft. Nur noch etwa 7
Astroamateuere habens gewagt. Nun ja, diesmal wollte es weder Bucheli noch Petrus gut mit uns. So begnügte man sich
den auch mit einem gemütlichen Diskussionsabend. |
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Aber halt - Hansjörg Wälchli hatte ja einen Patienten dabei: ein defektes C 11. Deren Vorbesitzer hatten wohl im
Übereifer die Fangspiegelhalterung überstrapaziert, den diese hat sich als zerbrochen gezeigt. Was will
man also mehr an so einem Abend als den Patienten einmal genauer zu inspizieren. Die Fangspiegelhalterung war
schnell repariert doch da sich zeigte, dass die Optik offenbar schon einmal zerlegt worden war. Es empfahl sich also, diese
gleich mal genauer anzuschauen. Also alles ausbauen und flugs gab's einen Crashkurs in Sachen SCT Bauweisen. Es zeigte
sich den auch, dass die Optik tatsächlich einmal ausgebaut wurde und dann von den Vorbesitzern nicht mehr richtig
orientiert eingebaut wurde. Dies wurde dann gleich korrigert, doch leider erlaubten die "strömenden"
Wetterverhältnisse keinen Sterntest. Die ganze Reparaturaktion am C 11 konnte also nicht gleich überprüft
werden. |
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Das Gasthaus schoss seine Tore wie immer um halb eins. Das war dan auch für uns der Zeitpunkt, nach Hause zu gehen.
Der Regen hatte zwar wieder aufgehöhrt aber diesmal wollten die Wolken nicht so bald auflockern. |
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Es zeigte sich auch diesmal, dass die Wahl mit dem Ahorn gar nicht so schlecht ist. Wie in der Wolkenstatistik angezeigt,
neigt das Wetter hier zu mehr Aufhellungen als am vorherigen Ort auf dem Hasliberg. Die Statistik ist also korrekt
gefälscht worden. Und obschon es die misten nicht für möglich gehalten hatten, konnte auch diesmal wieder
beobachtet werden, wenn auch die Bedingungen nicht perfekt waren. Aber der sehr dunkle Südhimmel begeistert immer
wieder an diesem Ort.