Das Frühlingsteleskoptreffen 2004 - der Rückblick
Freitag, 14. Mai 2003
Wie in den Vorjahren treffen sich am Freitagnachmittag des 14. Mai die ersten Teilnehmer des diesjährigen
Frühlingsteleskoptreffens auf dem Ahorn im gleichnamigen Restaurant. Die Wetterprognosen versprechen nicht die
besten Bedingungen, trotzdem sind alle Teilnehmer mit ihren Teleskopen angereist.
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Trotz der zuerst vielen Wolken hoffen alle auf eine brauchbare Nacht. Doch zuerst verköstigt man sich im
Restaurant bei Speiss und Trank und tauscht die letzen Neuigkeiten aus. Dabei wird unverhofft ein durch eine
Handkurbel aufladbares Handy zum ungewollten Star. Natürlich werden aber auch vielerlei astronomische Themen
angesprochen, denn es sind immerhin 12 Sterngucker und einige Zaungäste aus der Schweiz und Lichtenstein, sowie
dem nahen Deutschen Raum anwesend.
Nach einem feinen Abendessen und viel gequatsche zieht es die meisten immer länger nach drausen. Wie von Bucheli
vorausgesagt, klart es auf und ab Mitternacht wird es sogar sternenklar mit nur noch unwesentlicher Trübung des
Nachthimmels. Leider ist es relativ feucht und eine steife Bise sorgt für die eine oder andere Erinnerung an kalte
Winternächte der unangenehmeren Art. Trotzdem wird zusammen bis 3:00 Uhr beobachtet, einige halten sogar bis nach
4:00 Uhr aus. Eine doch sehr erfolgreiche gemeinsame Beobachtungsnacht geht zu Ende und die Anwesenden sehen sich
glücklich, dass man wenigstens diese Nacht erfolgreich beobachen konnte. |
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Samstag, 15. Mai 2003
Am Morgen sind die Wolken am nun tief blauen Himmel verschwunden. Nach viel zu wenig Schlaf geht es wieder wieder
Richtung Ahornhöhe in der Hoffnung, dass sich Bucheli diesmal im Wetter-Fahrplan etwas zu unseren Gunsten irrt.
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Das im Osten aber bereits wieder eher durchzogene Wetter und die nicht allzu guten Prognosen lassen jedoch nicht all zu
viele Astroamateuere aufs Ahorn pilgern. Zu unrecht, wie sich herausstellen sollte. Trotzdem finden gut zwei Dutzend
Sterngucker, meist aus dem westlichen Teil der deutschsprachigen Schweiz zum Treffen. Am Nachmittag wird eifrig die
Sonne mit Weisslichtfiltern und hydrogen alpha Filtern beobachtet. Selbstverständlich werden auch die Venus und
der Jupiter aufgesucht, nur bei Saturn können die optischen Photonentrichter gegen die Zirren nichts ausrichten -
er bleibt vorerst im blau-weissen Himmel verschollen. |
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Eine anschliessende, gemütliche Kaffeerunde geht übergangslos ins Nachtessen über. Immer mehr Amateure
treffen ein und es entsteht langsam ein kleiner Teleskoppark auf dem Beobachtungsplatz vor dem Gasthaus. Da wir eher
früh gegessen haben, kann der stimmungsvolle Sonnenuntergang unter einem immer mehr aufklarenden Himmel schon wieder
von drausen genossen werden. Dies Jahr stehen hauptsächlich eine grosse Auswahl von ED- und Fluoritrefraktoren
mit 10 bis 15 cm Öffnung und viele Dobsonians von 30 bis 50 cm den Besuchern zur Wahl.
Natürlich ist am frühen Abend der Komet Linear Q der grosse Star, der mühelos von Auge beobachtet
werden kann. Dieser konnte am Vorabend wegen der noch vielen Wolken nicht recht beobachtet werden. Also ziehlen alle
Teleskope auf dieses Objekt, auch weil die noch vorhandene Luftunruhe keine wirklich guten Beobachtungen der Planeten
zulässt.
Später am Abend, nach dem richtigen Eindunkeln kommen dann natürlich auch die anderen Objekte am
Frühlingshimmel "dran", wobei sicher die tief im Süden stehen Objekte wie zum Beispiel M 4
eine besondere Beachtung fanden. |

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Das Gasthaus schloss seine Tore wie immer um halb eins und viele der Beobachter nutzen die letzte Gelegenheit nochmals zu
einer Aufwärmrunde bei Tee, heisser Ovo und kleinen Süssigkeiten. Dabei wurden bereits stolz die Ergebnisse
der Kometenjagt herumgezeigt. Die neusten Pixelsammler leisten erstaunliches und so mancher wird insgeheim den Wunsch
nach so einem Ding in Erwägung gezogen haben. |
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In den frühen Morgenstunden zogen die bekannten Objekte des Sommerhimmels ihre Kreise am Himmel und liessen
Gedanken an wärmere Nächte aufkommen. Die Bise war jedoch noch immer ein unangenehmer Begleiter aller Beobachter,
trotzdem gingen zwei erfolgreiche Beobachtungsnächte auf dem Ahorn in die Geschichte des FTT ein! Kaum jemand hatte
im Vorfeld auf zwei so gute Nächte gehofft und es zeigte sich, dass es sich immer lohnt zu kommen. Da der
nachfolgende Sonntag eh von den meisten verschlafen wurde, störte auch die wie von Bucheli angedrohte aber
etwas verspätete, leichte Wochenend-Sonntagsregenfront ausnahmsweise keinen der Beobachter wirklich.
Ein besonderer Dank geht auch an die uns liebevoll betreuenden und unseren manchmal etwas speziellen Anliegen offen
gegenüberstehenen Gastwirte des Restaurantes Ahorn, der Familie Lustenberger, die uns immer wieder mit feinen
Speisen verwöhnen und auch erlauben, das Licht im und ums Gasthaus zu dämpfen, bzw zu löschen. Mag der
Wunsch auf ein erfolgreiches nächstes Frühlingsteleskoptreffen auch von Petrus wieder erhört werden.
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Ein weiterer aktueller Bericht des FTT '04 von
Heinz Bleister von der
Bodensee-Sternwarte.
Nachtrag:
Auch wenn in der Woche danach die Beobachtungsverhältnisse geradezu sensationell besser waren (wir waren
spontan auf dem Glaubenberg am hyperventilieren), so sind doch solche Anlässe wegen dem
Ambiente und dem Wiedersehen mit anderen Astroamateuere doch immer wieder etwas schönes..... :-)